Die
Pfeifen der nordamerikanischen Indianer Joachim Acker
Petaga Yuha Mani, Sioux Indianer
Die Pfeifen der Fort Ancient Gruppe Fort Ancient wurde von den Hopewellians errichtet und nach dem Ende dieser Kultur von einer nachfolgenden Population weiter oder neu besiedelt auf die dann der Name der Örtlichkeit übertragen wurde. Wie sich diese neue Bevölkerung selber nannte ist allerdings unbekannt. Als Nachfolger der Fort Ancient Kultur werden die historisch belegbaren Shawnee Indianer vermutet.
Chronologisch ist die Fort Ancient Kultur in die Jahre zwischen 900 und 1600 u.Z. einzuordnen. Sie lebten im Tal des Little Miami im Warren County/ Ohio (siehe dazu auch die Landkarte in Bild 35) und unterschieden sich in ihrer Lebensweise im Großen und Ganzen kaum von den übrigen Mississippians der späten Woodland Periode. Sie waren Jäger, Fischer und Sammler, bebauten ihre Felder mit Mais, Kürbis und Bohnen, töpferten ihre Keramik (Bild 37) und schufen Schmuckstücke aus Muscheln und Kupfer. Allenfalls ihre Keramik und die Feuersteingerätschaften unterschieden sich von anderen Gruppierungen der Mississippians. Die Dörfer bestanden aus runden oder rechteckigen Hütten die oftmals um einen Platz gruppiert waren, hölzerne Zäune bzw. Palisaden schützten das Dorf gegen Angreifer oder wilde Tiere. "Fort ancient is distinguished primarily by ceramic ware typology
but also by their small triangular arrow points as well as distinctive
shouldered pentagonal flint knives. Other artifacts include shell hoes,
"weeping eye" gorgots, and other ornamentation, stone pipes
of bowl or elbow varieties and stone discoidals. Many bone tools are
also evident such as deer and elk scapula hoes and varietal awls, punches
and fish hooks." In den Bildern 38 bis 40 sehen wir drei Pfeifenköpfe mit einem menschlichen Gesicht. Bild 38, 39, 40: Pfeifen mit menschliche Gesicht Den aus Sandstein gefertigten Pfeifenkopf in Bild 40 finde ich persönlich am beeindruckendsten, es wird (so meine ich) beinahe der Anschein erweckt der Pfeifenkopf sei erstaunt über das was ihm gleich geschehen wird. Das Mundloch ist gleichzeitig auch die Aufnahme für den Holm oder das Mundstück, vermutlich war es entweder ein Schilfrohr, ein durchbohrtes Aststückchen, ein Röhrenknochen oder auch ein aus Ton gebranntes. Für die Augen wurden Muscheln verwendet, durch die >Pupillen< lassen sie den Pfeifenkopf besonders menschlich erscheinen. Der Pfeifenkopf hat (um das noch zu erwähnen) eine Höhe von ca 23/4 Zoll also 70mm. Neben diesen Pfeifen fanden auch noch Bildnis (Effigy Pfeifen) und Pfeifen aus Ton (Elbow Pipes) ihre Verwendung
Oneota ist ein uralter Algonkin Name für den Oberlauf des Iowa Rivers der von den Archäologen für diese Kulturgruppe übernommen wurde. Auch die Oneotas unterschieden sich in ihrer Lebensweise nicht allzu sehr von den anderen Gruppen dieser Zeit. "The people planted gardens of corn, beans, and squash in
rows of small hills or ridges. They included some plants we consider
weeds today--knotweed and lamb's quarters, for example. Oneota people
also hunted buffalo, elk, deer, and a wide variety of small mammals
and fish. Madison arrow points are often found on Oneota sites.
Das Siedlungsgebiet dieser Gruppe reichte von South Dakota über Wisconsin und Iowa bis nach Illinois, eine etwas ungenaue Übersicht bietet Bild 35. Die Archäologen unterscheiden mehrere Fundhorizonte: "The first was the Emergent horizon (around AD 900-1000) which
refers to a period when groups seem to become Oneota, but weren't clearly
Oneota yet. This is based on styles of artifacts. Sites were small and
widely scattered. The second is the Developmental horizon (around
AD 1000-1300). Sites became larger and more densely concentrated near
rivers and lakes. They are more easily recognized as Oneota. Villages
were lived in for a long time. Maize was used to supplement wild plant
and animal foods. Certain pottery styles appeared. The third
is the Classic horizon (around AD 1300-1650). This was once called the
Oneota aspect. It is the "highpoint" of Oneota culture where
Oneota was most widespread, with large populations. Maize, beans and
squash were staples in a diet that still used many wild resources. Trade
in pipestone, copper, chipped stone, pottery and other items flourished.
Certain new variations in pottery shape and decoration developed. Some
European trade goods appeared. The fourth is the Historic horizon.
This has been added to include Oneota after AD 1650. It is the time
of direct contact with Euroamericans. Trade in Euroamerican goods increased.
Many of the disruptive factors such as disease and warfare brought on
by contact began to appear."
Interessant ist die Tatsache dass nur drei Oneota Fundstellen mit Mounds
verbunden sind, alle drei liegen in Nordwest Iowa. Es sind dies: Leary,
Utz und Blood Run ( Blood = Stamm der Blackfoot-Algonkin) im Lyon County,
die größte Ansiedlung der Oneotas, 176 Mounds befinden sich
auf dem riesigen Gelände das Heute ein Park ist. Pottery fragments.
Auf den Bildern 43 bis 47 sehen wir eine Auswahl ihrer Effigy Pfeifen. Bild 44 und 45 stellt einen Fisch dar, Bild 47 einen Biber. Im Vergleich zu anderen Bildnis-Pfeifen sind diese von keinem besonders hohen künstlerischen Stand. Auf den Bilder 48 bis 50 sind einige andere Pfeifenformen dargestellt. Woher die Oneotas gekommen sind ist unbekannt, es wird vermutet dass sie in Wisconsin beheimatet waren, andere Theorien besagen dass sie Immigranten aus Cahokia (Iowa) waren. Die Indianerstämme der Missouri, Winnebago und Ioway-Oto ( von diesem Stamm übernahm der Bundesstaat seinen Namen) werden als Nachkommen der Oneotas betrachtet. Später, als die ersten Weißen ins Land kamen lebten im Gebiet der Oneotas die Osage und Omaha Indianer.
Diese Variante der Mississippi Kultur siedelte in Teilen von Nord-und
Süd Carolina sowie in Georgia. Die Lebensweise unterscheidet sich
in ihren Grundzügen nicht von den anderen hier vorgestellten Gruppen
daher will ich dies auch nicht weiter ausführen.
An Hand der archäologischen Funde lässt sich nachweisen dass die Etowah Bevölkerung regen Handel mit anderen Indianergemeinschaften betrieb. So fanden sich zum Beispiel Muscheln aus Florida, Feuerstein aus Tennessee sowie Kupfer aus Nord Georgia im Fundmaterial. "The inhabitants of the village used copper, shell, cane,
flint, wood, clay and bone to make hundreds of different items. Pottery
was one of the most important Etowah crafts; wood was carved into masks,
ornaments and rattles; copper was shaped into decorative ornaments;
and shells were made into bead necklaces. Baskets and matting were woven
from cane, and cloth was made from plant fibre, hair and feathers. Sewing
implements, weaving tools, hairpins and fishhooks were cut from bone,
and stone was used for axes, arrow points and knives." Als Hernando de Soto, der spanische Konquistador war schon an der Unterwerfung Perus beteiligt, 1540 mit einer Horde von 600 Soldaten, Abenteurern und Priestern auf der Suche nach Gold in Etowah weilte war die Stadt schon verlassen. Es wird vermutet dass die Creek Indianer von der Süd Appalachian Gruppe abstammt. Die Creek wurden dann von den auf ihr Gebiet drängenden Cherokees vertrieben und siedelten sich südlich des Chattahoochee Rivers an. In den Bildern 53 bis 56 sehen Sie eine kleine Auswahl von Pfeifen.
In Bild 53 ist eine Auswahl von Pfeifen mit einem menschlichen Gesicht
zu sehen die von ganz anderer Art sind wie diejenigen der Fort Ancient
Gruppe. Die Pfeifen der Caddo Kultur Der Name Caddo kommt von einem frühen Indianerstamm der am Red River in Texas heimisch war: den Cadohadacho: "The name "Caddo" comes from Cadohadacho, the name
of one of the largest and most powerful groups in early historic times,
a people who lived mainly along the Red River near its Great Bend. The
Cadohadacho and their direct ancestors were probably in the Red River
Valley for a thousand years or more. "Cadohadacho" is often
said to mean "true chiefs" with the implication being that
these were the original Caddo, but this is a mistaken notion. (According
to linguist Wallace Chafe, the Caddo word, kaduhdááachu,
is a proper name whose full meaning and origin is lost; the compound
word contains a form of the adjective hadááchu, meaning
"sharp.") Other major Caddo groups have equally long and distinguished
histories, especially the Hasinai groups who lived to the south along
the upper Neches and Angelina rivers in what is today east Texas. In
fact, the Caddo groups only became one people called the Caddo, after
the mid-1800s, when remnants of the many named groups united to save
their shared identity."
Die Caddos nannten sich selber >taysha< (auch >teysha< geschrieben) das bedeutet >Freund< oder auch >Verbündeter<. Die Spanier nannten das Siedlungsgebiet der Caddos (das gesamte Land nördlich des Rio Grande) >Land der taysha< und daraus wurde schließlich über die Umwandlung in >tejas< der Ländername Texas.
Doch wenden wir uns nun den vorkolumbianischen Caddos, ihrer Kultur und ihren Pfeifen zu. Das Hauptsiedlungsgebiet (Caddo Homeland) erstreckte sich über
Teile von Oklahoma, Texas, Arkansas und Louisiana. Dutzende von Mounds
wurden in diesen Ländern gefunden und die Funde die aus ihnen von
den Archäologen geborgen wurden überliefern uns ein sehr gutes
Bild von der Lebensweise der Caddoans die von etwa 1000 u.Z. bis in
die Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie waren Farmer und bauten Mais, Kürbis,
Bohnen und Sonnenblumen an und lebten in Dörfern die aus runden
grasbedeckten Hütten bestanden und sich um die Plaza mit dem Tempelmound
gruppierten. Die Jagd und der Fischfang in den Flüssen lieferte
noch zusätzliche Nahrung. Wie alle anderen Menschen der Mississippi
Kultur waren auch die Caddos hervorragende Handwerker, ja: sie sind
ohne Übertreibung als Künstler zu bezeichnen "Located along the Arkansas River in Oklahoma, the 89 acre
Spiro site was built of at least 15 mounds and a village of rectangular
houses. One of the largest prehistoric cemeteries is sited at Spiro,
with more than 750 burials dated between 850-1450 AD. Grave goods found
at Spiro during the Works Progress Administration excavations of the
1930s and the Oklahoma Archaeological Survey work of the 1960s-1980s
are of quality and quantity not found anywhere else within the southern
cult sites. Conchs from Florida, copper from the southeast, lead from
northern Illinois and Iowa, pottery from Tennessee, stone tool sources
from Kansas, Texas, and southern Illinois; all of these things made
their way into the hands of Spiro's leaders." Die Wissenschaftler fanden heraus dass nach 1250 u.Z. die in Spiro
ansässige Bevölkerung in andere Gegenden gezogen ist, Spiro
wurde nur noch für zeremonielle und kultische Handlungen und als
Begräbnisplatz verwendet, für die Zeit nach 1450 fehlen offensichtlich
die archäologischen Belege Der Kult der Caddoans (um dies noch anzumerken) wird von den Fachleuten als >Southern Cult< bezeichnet, darauf wollen wir aber jetzt nicht eingehen.
Bild 61: Pfeifenfragmente
In der Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Caddoans erstmalig mit denen in Berührung die ihnen schließlich zum Verhängnis werden sollten: mit Weißen. Söldner und Taugenichtse auf der Suche nach Reichtum und Gold. "The 1541-1543 Spanish entrada led by Hernando de Soto, and,
following De Soto's death at the Mississippi River, by Luis de Moscoso,
was the first European penetration into the interior of the Southeastern
U.S. It was a long and often violent intrusion that left Native American
societies in its wake in turmoil and resulted in uncounted casualties,
some killed outright by the Spanish army and others gradually by inadvertently
unleashed Old World diseases. The large Spanish army fed itself by demanding
or simply confiscating food stores from native peoples as they moved
from place to place attacking and usually defeating the towns and peoples
who stood up to them." Reichtum und Gold fanden sie nicht aber da die ersten Expeditionen durch dies unbekannte Land führten beanspruchte viele Jahre später, das Land wurde nun Texas genannt, Spanien das gesamte Gebiet. Jeder Western Freund kennt die Folgen: Alamo und Daniel Boone, General Huston und schließlich, am Ende des Krieges, der Anschluss von Texas an die Staaten. Vieles würde es noch zum sagen geben aber kommen wir nun zu den Pfeifen dieser bemerkenswerten Kultur
Die Bilder 59 bis 64 zeigen uns verschiedene Tonpfeifen, bei einigen sind die Gebrauchsspuren sehr deutlich zu erkennen. Es werden wohl sogenannte Alltagspfeifen gewesen sein während die überaus prachtvollen Bildnispfeifen auf den Bildern 65 bis 67 mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Verwendung im Kult fanden. Bild 65 stellt einen Adler dar: Im Bild 66 sehen wir eine Pfeife aus Spiro, sie stellt eine Frau dar die Mais reibt. Mais war mit das Hauptnahrungsmittel der Caddo Indianer, aus einem Mound ausgegrabene Maiskolben sind im Bild 68 zu sehen. Bild 67 zeigt eine Effigy Pfeife von einer außergewöhnlichen Aussagekraft und zeugt zugleich von einem sehr hohen handwerklichen und künstlerischen Könnens des Schöpfers dieser Pfeife. "This unique human effigy pipe, depicts a naked man with a
larger-than-life head holding the head of a deer to the ground in his
left hand and a fringed object in his right hand. The pipe is made of
red flint clay from a source near St. Louis, Missouri not far from the
great Mississippian center of Cahokia. Thomas Emerson and colleages
believe this pipe may be a hierloom item that was originally made for
use at Cahokia. Their hypothesis is that this and similar ritual items
left Cahokia in the late 13th century as the center's power waned to
be reused at ascending centers like Spiro. Height 23 centimeters (9
inches). Courtesy Robert Bell and the Sam Noble Oklahoma Museum of Natural
History."
Bild 35 Bild 37 Bild 38 Bild 39 Bild 40 Bild 41 Bild 42 und 43 Bild 44 bis 47 Bild 48 – 49 – 50 Bild 51 Bild 52 Bild 53 Bild 54 Bild 55 und 56 Bild 57 Bild 58 Bild 59 und 60 Bild 61 Bild 62 Bild 63 Bild 64 Bild 65 Bild 66 Bild 67
Quellen Geschichte Fort Ancient Kultur Oneota South Appalachian Caddo |