Gedanken zum Feuer

Joachim Acker

 

Was nützt die schönste, beste und teuerste Pfeife, der edelste Tabak wenn der Pfeifenfreund dasteht und seine Streichhölzer oder Feuerzeug vergessen hat? Es ist wohl der Alptraum eines jeden Pfeifenfreundes wenn er sich auf einen ausgedehnten Spaziergang begibt, reichlich mit Tabak und der Lieblingspfeife versehen und dann irgendwann und irgendwo weit draußen in der Wildnis feststellt, dass er die Mittel um eine Pfeifenglut zu entfachen schlicht und einfach zu Hause vergessen hat. Und dann beginnt möglicherweise der Wanderer in seinem Gehirn zu kramen und zu suchen ob er aus seiner Pfadfindervergangenheit noch etwas über des Erzeugen von Feuer ohne künstliche Hilfsmittel in Erinnerung behalten hat.

Wir erkennen daran dass Feuer, Pfeife und Tabak eine untrennbare Einheit, ein Dreigestirn bilden, das eine ist nichts ohne das andere. Lasst uns im folgenden mal ein bisschen über das Feuer nachdenken und reflektieren. Wir wollen dabei tief hinabsteigen in den Brunnen der Vergangenheit, weit, sehr weit zurück gehen in der Menschheitsgeschichte bis zu dem Ereigniss das für unsere Entwicklung mit entscheidend war: das Kennenlernen und den Gebrauch des Feuers.

Archäologisch fassbar sind die ältesten Spuren menschlichen Feuergebrauchs seit dem Altpaläolithikum. In der chinesischen Chou-kou-tien Höhle unweit von Peking fanden Wissenschaftler die allerfrühesten Spuren des menschlichen Feuergebrauchs, meterdicke Ablagerungen aus Asche und verkohlten Holzstücken. Über ungeheuer lange Zeiträume unterhielt hier in dieser Höhle der frühe Mensch von der Art Homo erectus = aufrecht gehender Mensch, seine Lagerfeuer. Wir wissen nicht mit letzter Sicherheit ob er ein reiner Feuernutzer oder schon ein Feuererzeuger war, ein Feuerbewahrer war er allemal.

Genauso wenig wissen wir wie letztendlich der Mensch seine erste Bekanntschaft mit dem Feuer machte, es mag ein Vulkanausbruch gewesen sein, ein einschlagender Blitz der einen dürren Baum in Brand setzte, ein Steppenbrand. Müßig ist es darüber zu spekulieren, dies alles liegt verborgen im Dunkel der Vergangenheit.

Wir wissen nur dass seit diesem Tage das Leben und die Entwicklung des Menschen gefördert und begünstigt wurde. Der Mensch lernte mit dem Feuer umzugehen, es für seine Dienste nutzbar zu machen, seine Segnungen begierig auf-und anzunehmen, aber auch seine Flüche einigermaßen zu beherrschen. Er verstand es sich das Feuer untertan zu machen, wenigstens soweit es sich um ein kontrollierbares Feuer hielt. Dem atomaren Höllenfeuer, dass er sich selber erschuf, steht er aber immer noch recht hilflos gegenüber.

Welche Möglichkeiten hat man nun um seine Pfeifenfüllung zum glimmen zu bringen?
Beginnen wir mal mit unseren Überlegungen in der frühesten Zeit der ersten Pfeifenraucher, da gabs zum Beispiel den

Kienspan: Ein harzdurchtränktes Stück Holz, meistens aus der Kiefer (Pinus sylvestris) auch Föhre oder Forche genannt, die besonders harzreich ist. Eine alte Bezeichung für die Kiefer ist Kienföhre. Kienholz entsteht duch eine äußere Verletzung der Baumrinde, der Baum produziert hier um die Wunde zu schließen mehr Harz das sich verhärtet, das Holz verkient. Schneidet man diese Stelle in dünne Späne so erhält man nicht nur eine gut und lange leuchtende Licht- sondern auch eine geeignete Feuerquelle für den Pfeifentabak. Es versteht sich aber von selbst, dass ein aus dem brennenden Kaminfeuer entnommenes Aststückchen den gleichen Zweck erfüllte.

Fidibus: ist die Bezeichnung für einen zusammengefalteter Papierstreifen, es kann aber auch ein Kienspan gewesen sein, der zum Pfeife anzünden verwendet wurde. Die etymologische Bedeutung dieses Wortes ist weitgehend unklar. Es wird vermutet dass es sich hier um die scherzhafte Umwandlung eines Verses von Horaz handelt:
"Et ture et fidibus iuvat placare deos" Eigentlich heißt die Übersetzung dieses Verses: ""Freundlich stimme die Götter Weihrauch und Saitenspiel" Daraus wurde dann in einem studentischen Scherz, so will es die Legende, eine neue Übertragung kreiert: "Freundlich stimme die Götter Tabakrauch und Pfeifenanzünder".
Eine andere Version besagt dass ein Student seinen des Pfeifeanzündens unkundigen Mitkomillitonen den Gebrauch des Fidibus mit den Worten: " vide bos" soviel wie "Sieh her, du Ochse" erklärt haben sollte.
Eine dritte Erklärung des Wortes "Fidibus" ist folgende: Um das Jahr 1770 war den Studenten noch das Rauchen verboten, sie taten es daher heimlich in geheimen Zusammenkünften. Der Gastgeber soll dazu mit einem lateinisch abgefassten Schreiben das mit den abgekürzten Worten: "Fid.ibus" soviel wie: "Fidelibus fratribus" = den freien Brüdern begann, eingeladen haben.
Wie wichtig und ernst man den richtigen Gebrauch eines Fidibus nahm zeigt folgendes Zitat:
" ...so soll ein jeder Zunfft-Genoß sich befleißigen, eine sonderliche gute Manier im Schneiden und Reiben des Tabacs, Stopfung der Pfeiffen, Verfertigung des Fidibus und Anzünden deroselben, auch deren Anblasung zu erwehlen. Die Fidibus sollen von keiner Maculatur oder kothigen Papier, sondern sauber geschnitten und wol formiret sein". (Anmerkung 1)

Kienspan und Fidibus hatten aber einen Nachteil: Sie benötigten eine Feuerquelle die oftmals nur das Kamin oder Herdfeuer darstellte, sie eigneten sich also nicht für das Weitdraußen.

Die Zunderbüchse dagegen war ein bewegliches, kleineres Teil und konnte leicht und bequem auf einen Gang mitgenommen werden. Und damit begeben wir uns schon in eine etwas komfortablere Art des Feuermachens und Pfeifeanzündens, aber auch in eine etwas aufwendigere. Denn dazu brauchte der Pfeifenfreund früherer Zeiten doch eine gewisse Ausrüstung.
Da wäre zum Einen der Zunder der aus einem Pilz gewonnen wird. Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein zu den Porlingen gehörender Baumpilz der auf manchen Bäumen (Buchen und Birken) eine Fäule erzeugt. An den erkrankten Bäumen entwickelt sich dann ein großer Fruchtkörper. Die Mittelschicht desselben wird getrocknet, mit Salpeterlösung behandelt und fertig ist der Zunder. Nun bedarf es nur noch eines Funkens der diesen sehr leicht entzündbare Material in Brand setzte.
Bild 1: Zunderschwamm

Und dieser Funke kam vom Feuerstein, Flint oder auch Silex genannt. Feuerstein, SiO2 = Silicium dioxyd, ist ein sehr hartes aber sprödes Mineral in verschiedenen Farben. Das Farbspektrum reicht von grau über braun bis in tiefschwarze Töne, ein besonders gut bearbeitbarer Flint war der Gelbe aus Belgien, der schon im Paläolithikum bergbaumäßig abgebaut und über weite Strecken gehandelt wurde.
Feuerstein stammt ursprünglich aus der Schreibkreide der oberen Kreideformation in Südostengland, Nordfrankreich und der Ostsee und wurde sekundär durch die pleistozäne Vereisung weit über Mitteleuropa verteilt. Feuerstein läßt sich sehr gut spalten und bearbeiten, daher war es das bevorzugte Material aus dem der steinzeitliche Mensch seine vielfältigen Artefakte herherstellte.
Bild 2: Artefakte aus dem Paläolithikum

Seinen Namen hat er dadurch erhalten weil sich aus ihm sehr leicht ein Funke schlagen läßt.
Die Steinschloßgewehre früherer Zeiten hatten solch einen Feuerstein in ihrem Abschußmechanismus. Der mit einer Feder gespannte stählerne Abschußhebel traf beim Auslösen auf ein eingeklemmtes Stück Feuerstein und der entstehende Funke entzündete das Pulver auf der Pulverpfanne, der Schuß löste sich. Auf den Feldern meines Tales kann man zuweilen noch weggeworfene oder verloren gegangene Feuersteine die einst in ein Gewehr oder in eine Zunderbüchse gehörten finden, wir nennen sie hier "Bauernfeuersteine".


Anstelle von Feuerstein kann man auch Pyrit (Eisen-bzw. Schwefelkies) verwenden, auch dies Mineral erzeugt beim anschlagen einen sehr heißen Funken.

Nun, kommen wir zurück zu unserer Zunderbüchse: In ihr befand sich also der Zunder und ein Feuerstein der mit einem Stück Stahl angeschlagen wurde und so einen Funken erzeugte der den Zunder entzündete. Brannte der Zunder, je nach der Qualität des verwendeten Materials musste oftmals kräftig geblasen werden, konnte an ihm ein Holz entzündet werden und mit dem wiederum die Pfeife.


Bild 3: Schlageisen, Feuerstein und Zunder

Bei etwas fortschrittlicheren Zunderbüchsen saß an der Seite ein eisernes Rad dass durch Drehung mittels einer eingebauten Feder gegen den Feuerstein schlug und so einen Funken erzeugte. Im sprichwörtlichen, umgangssprachlichen Sinn hat sich das Wort Zunder bis in unsere Tage erhalten. "Jemand Zunder geben, Zunder bekommen" bedeutet: Jemandem kräftig zusetzen.

 

 

 

Das Streichholz: Viele Pfeifenfreunde sind der Meinung dass nur mit einem Streichholz die Glut des Pfeifentabaks entfacht werden kann, so verwendet auch der Schreiber dieses Artikels zu 99 Prozent Streichhölzer in einer sehr großen Anzahl.


Bild 4: Streichholz

Vorläufer der Zündhölzer waren bereits ab 1785 bekannt: In kleine Fläschen wurde Phosphor eingefüllt und dann ein Hölzchen hineingesteckt. Zog man das mit Phosphor benetzte Stäbchen aus der Flasche entzündete es sich an der Luft.

Im Jahre 1805 erfand der Franzose Jean-Louis-Chancel Zündhölzer die mit einer Mischung aus Gummiarabicum, Kaliumchlorat, Schwefel und Zucker überzogen waren. Die Zündung erfolgte hier durch den Kontakt mit Schwefelsäure die in einem kleinen Behälter untergebracht war. Diese Erfindung ging als Tunkfeuerzeug in die Geschichte ein. In berlin wurden diese "Feuerzeuge" Stippfeuerzeuge genannt.

 

 

 

Das Streichholz hat eine sehr vielfältige und interessante Vergangenheit, allerdings auch eine etwas verwirrende, denn über den Ursprung dieser Erfindung gibt es einige Versionen. Am 20. November 1832 ließ sich ein Mr. Samuel Jones unter der Nummer 6335 in England die Erfindung von Reibzündhölzern patentieren. An einem dünnen Hölzchen war ein Kopf mit einer Mischung aus Knallquecksilber und Schwefel angebracht, zog man dieses Hölzchen durch ein zusammengefaltetes Stück Schmirgelpapier entzündete es sich durch die jähe Reibung.

Nach einer anderen Quelle soll der Ludwigsburger Student der Chemie Jacob Friedrich Kammerer der Erfinder dieser Zündhölzer gewesen sein, dies konnte aber nie eindeutig bewiesen werden.
Alfred Dunhill erwähnt in seinem Buch: "Die edle Kunst des Rauchens" das im Jahre 1827 ein gewisser John Walker, ein Drogist in Stockton-on-Tees, das Streichholz einführte. Der Preis, führt Mr. Dunhill an, soll einen Shilling pro hundert Stück betragen haben. Er soll aber nicht daran gedacht haben sich diese Erfindung zu patentieren und der oben genannte Mr. Jones kam nun groß ins Geschäft indem er die Walkersche Erfindung kurzerhand übernahm und sie unter dem Namen "Lucifers" verkaufte.

Außer diesen, ziemlich ungefährlichen Zündhölzern, kamen etwas später auch noch phosphorhaltige auf den Markt. Diese, aus weissem Phosphor gefertigten Zündhölzer waren aber extrem gefährlich und ihre Herstellung zudem noch sehr gesundheitsschädigend (Phosphornekrose) für die Arbeiter in den betreffenden Fabriken. Nach dem Reichsgesetz vom 13. Mai 1884 durfte weisser Phosphor nur noch unter sehr strengen Auflagen gefertigt werden. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine etwas ungefährlichere Form, der rote Phosphor, für die Herstellung der Streichhölzer verwendet. In späteren Jahren wurde dann die Verwendung von Phosphor (aus dem griechischen " phosphóros = Licht tragend" ) ganz verboten.

Wir können zwei Arten von Streichhölzern unterscheiden:
Zum Einen die sogenannten Sicherheitszündhölzer, sie benötigen zum Entzünden eine besondere Reibfläche die meistens an der Seite der Schachtel angebracht ist. Sie wurden übrigens bereits im Jahre 1841 von dem schwedischen Chemiker Gustav Erik Pasch erfunden und wurden als Schwedenhölzer bald sehr bekannt und berühmt.
Und zum Anderen die Überallzündhölzer die sich an jedem Gegenstand entzünden lassen. Diese Zündhölzer kennen wir aus unzähligen Western-Filmen: Wenn der Held mit lässiger Bewegung am Stiefel des niedergestreckten Gegners das Zündholz entfacht. Das sie sich überall entzünden lassen verdanken sie einer Beigabe von Tetraphosphortrisulfid.

Wir können mit Recht vermuten dass Paulinchen im "Struwwelpeter" keine Sicherheitshölzer in die Finger bekam:

"Ei," sprach sie, "ei, wie schön und fein!
Das muss ein trefflich Spielzeug sein.
Ich zünde mir ein Hölzchen an,
wie's oft die Mutter hat getan."

Und ganz am Ende blieb vom Paulinchen nicht viel übrig:

Verbrannt ist alles ganz und gar,
das arme Kind mit Haut und Haar
ein Häuflein Asche bleibt allein
und beide Schuh, so hübsch und fein.

Der Zündkopf der heutigen Sicherheitszündhölzer besteht zu etwa 60% aus Kaliumchlorat, 7% Schwefel, 4% Kaliumchromat, 25% Glasmehl und anderen Substanzen, welche dies sind konnte ich leider nicht feststellen. Der Rest dann noch aus Bindemitteln und Farbstoffen.

Das Feuerzeug.

Betrachten wir nun zum Abschluß dieser Ausführungen noch das Feuerzeug. Nicht diese neuen modernen, gasbetriebenen und irgendwann sicherlich mit Atomkraft funktionierenden Gerätchen, sondern wir wollen auch hier einen Blick zurückwerfen ind die Frühzeit der Feuerzeuge.

Was ist überhaupt ein Feuerzeug? Die Antwort ist relativ einach: Ein Gerät zur Erzeugung von Feuer. Aber da haben wir uns bereits festgefahren mit unseren Überlegungen. Dann wäre ja der harte Holzstock mit dem man Feuer bohren- reiben oder auch sägen kann, alles gängige Praktiken der Feuererzeugung aus der Frühzeit des Menschen, schon ein Feuerzeug und das Streichholz ebenfalls.
Also müssen wir eine andere Definition finden: Ein Gerät zur mechanischen Erzeugung von Feuer. Aber, so kommt nun der Einwand, das Feuerbohren usw. sind ebenfalls mechanische Vorgänge. Wir sehen also es ist gar nicht so einfach klar und deutlich zu definieren was nun ein Feuerzeug, so wie wir es kennen und verstehen, ist. Wir wollen uns da nun auch nicht in Spitzfindigkeiten auflösen, jeder weiß eigentlich was gemeint ist und darauf soll es uns ankommen.

Wenn wir Heute eines unserer modernen Feuerzeuge zur Hand nehmen so stehen wir an einem vorläufigen Endpunkt in der langen Entwicklungsgeschichte des Feuerzeugs. Es war ein sehr langer Weg den menschlicher Erfindergeist beschritt bis wir so etwas ultramodernes wie ein Piezo Feuerzeug zur Hand nehmen komnnten.

Dieser Weg begann möglicherweise schon um die 250 v. Chr. In Alexandrien. Der Forscher und Erfinder Ktesibios erfand damals ein mit Luftdruck betriebenes Katapult und bemerkte dass aus dem Kolber dann Feuer heraussprang wenn man den Zylinder sehr schnell herauszog. Philon von Byzanz berichtet uns in seinen Büchern (Mechanik) davon.

Der Franzose Dumoutiez erinnerte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dieser Schriften und konstruierte im Jahre 1770 ein nach dem gleichen Prinzip arbeitendes pneumatisches Feuerzeug. Ein Kolben der sich in einem einseitig verschlossenen Zylinder befindet wird mittels einer Stange niedergestoßen, durch die Kompression entsteht Wärme die einen Zunder entzündet.

Ebenfalls im Jahre 1770 erfand Johannes Fürstenberger in Basel ein Feuerzeug bei dem freiwerdendes Wasserstoffgas durch eine ziemlich komplizierte Vorrichtung elektrisch entzündet wurde. Dieses Gerät, groß und unhandlich, wurde dann etwas später von dem Professor Döbereiner modifiziert. Kein elektrischer Funke sorgte hier für die Entzündung sondern Wasserstoff. Indem man es gegen einen Platinschwamm strömen ließ wurde durch den darauf folgenden katalytischen Oxidationsprozess Wärme erzeugt und die entzündete schließlich den Wasserstoff.
Diese Apparate waren sehr gefährlich und es kam immer wieder zu Unfällen, dennoch wurden sie von 1827 bis 1880 in Deutschland verkauft.

Über galvanische Feuerzeuge bei denen ein Platindraht durch ein galvanisches Element erhitzt und zum glühen gebracht wurde und dann einen mit Benzin getränkten Docht entzündete bis zu dem ersten modernen Feuerzeug war es dann nur noch ein relativ kurzer Weg.

Entscheidend dabei war eine Erfindung bzw. Entdeckung die um 1900 Carl Auer von Welsbach machte. Er erkannte dass eine Legierung aus Cer und Eisen beim reiben besonders viele Funken sprühte. Anmerkung 2
Man konnte nun durch einen ritzer einen mit einer leicht entzündlichen Flüssigkeit getränkten Docht zum brennen bringen. Im Laufe der Jahre wurde dies Verfahren immer weiter vervollkommnet, die ersten Benzinfeuerzeuge, so wie wir sie dem Prinzip nach Heute noch kennen, entstanden.

Um das Jahr 1920 wurden dann die ersten kleinen Cer Steinchen hergestellt, sie hatten in etwa die gleichen Abmessungen wie die Feuersteine die in den heutigen Feuerzeugen Verwendung finden. Mit einem geriffelten Rad das gedreht wurde erzeugte man Funken die ihrerseits den Docht entzündeten.
1947 war dann die Geburtsstunde des ersten Gasfeuerzeuges. Schon lange vorher entwickelt aber durch die Kriegswirren nicht vervollkommnet löste es im Laufe der Jahre immer mehr das alte Benzinfeuerzeug ab.

Auf dem Markt sind Heute eine Vielzahl von Feuerzeugen, sogar spezielle für Pfeifenraucher, bei diesen tritt die Flamme seitlich aus und ermöglicht so ein gutes Entzünden des Tabaks.

Mit welchem Hilfsmittel nun der Pfeifenraucher seine Pfeife entzünden möchte bleibt ihm selber überlassen und seine eigene Entscheidung. Die archaischen Methoden unserer fernen Vorfahren, Feuerbohren- sägen und reiben würde ich allerdings nicht empfehlen. Sie sind sehr zeitaufwendig und der Erfolg ist nicht immer gegeben.

 

 

 

Quellen und Anmerkungen:

Anmerkung 1 Joachim A. Frank: "Pfeifen-Brevier" Neff Verlag
Anmerkung 2:
Cer
[nach dem Planetoiden Ceres] das (Cerium), chemisches Symbol Ce, metallisches Element aus der Gruppe der Seltenerdmetalle, Ordnungszahl 58, relative Atommasse 140,15, Dichte (6,67 bis 8,23)ÿg/cm3, Schmelzpunkt 799ÿºC, Siedepunkt 3ÿ424ÿºC.ÿþ Das eisengraue, weiche Cer ist gegen Luft und Wasser sowie gegen die meisten Säuren und Basen unbeständig; es ist (als Cermischmetall) wichtiger Bestandteil technischer Legierungen; Cer(IV)-Verbindungen sind starke Oxidationsmittel. Cer kommt vor in Monazit, Bastnäsit, Cerit und Allanit.

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Meyers Konversationslexikon in 14 Bänden 1896
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Alfred Dunhill "Die edle Kunst des Rauchens" Heyne Sachbuch 147