Hans-Peter Klein
"Durch das Pfeiferauchen habe ich viele Freunde gefunden."
Willi Albrecht
Der gebürtige
Essener Peter Klein lebt und arbeitet in Hilchenbach im Siegerland
und stellt dort seit 15 Jahren leidenschaftlich Pfeifen her.
"Die ersten fünf Jahre betrachte ich als reine
Lehrjahre. Erst als ich die richtigen Maschinen gekauft hatte,
ging es aufwärts. Namhafte Pfeifenmacher wie etwa Former,
Thomsen und Rainer Barbi gaben mir in der Anfangszeit wertvolle
Tipps und Ratschläge."
Neben seiner Anstellung im öffentlichen Dienst fertigt
Peter Klein pro Jahr zwischen 200 und 250 Pfeifen mit überdurchschnittlich
guten Raucheigenschaften in seiner Freizeit. Ein 12- bis 14-Stunden-Tag
ist so keine Seltenheit. Seine stilistischen Vorbilder findet
er im Bereich der dänischen Freehander.
"Den Pfeifenkopf forme ich frei hand an der Schleifscheibe.
Treten kleine Einschlüsse (spots) während dieses Prozesses
auf, versuche ich, die Form leicht abzuwandeln und dadurch die
Schadstelle zu beseitigen." Sein Holz (zum größten
Teil Plateauholz) bezieht Klein aus Korsika und Calabrien. In
seinem Lager befindet sich auch immer ein Vorrat an Ebauchons,
die so vorgeschnitten sind, das schöne Cross-Grain-Maserungen
erzielt werden können.
Peter Klein verwendet selbstgemsichte Beizen, die mehrmals
aufgetragen und wieder abgeschliffen werden bis der Ton fest
im Holz steht. "Anschließend bringe ich die Pfeifen
mit verschiedenen Wachsen auf Hochglanz, bei den Sandgestrahlten
bevorzuge ich eine hauchdünne Lackierung."
Um manche Formen etwas aufzulockern bekommen sie Zierringe
aus verschiedenen Hölzern wie Rosenholz, Bambus, Buchsbaum,
Schlangen- und Pockholz.
Die Mundstücke entstehen je zur Hälfte aus Acryl
und Ebonitstangenmaterial. "Viele Kunden mögen Acryl
lieber wegen der einfacheren Pflege. Ich selber bevorzuge wegen
der Bißfreundlichkeit die Ebonitmundstücke. Außerdem
ist der Naturkautschuk besser zu verarbeiten."
Rund 60 Prozent der Pfeifen sind für die Filterverwendung
vorgesehen weil der deutsche Markt danach verlangt. "Wer
es mag und meint, durch den Filter gesünder zu rauchen,
der möge es tun. Ich möchte den Tabak schmecken und
rauche deshalb grundsätzlich ohne Filter."
Auch bei der Verwendung der Einrauchpaste richtet sich Peter
Klein ganz nach den Wünschen seiner Kunden und lässt
sie auf Wunsch weg. "Manche Kunden meinen, der Pfeifenmacher
schmiert die Paste in den Kopf, weil er etwaige Fehler im Holz
verstecken will. Das trifft in meinem Fall nicht zu. Ich verwende
auch keinen Kitt. Eine Pfeife mit kleinen mehreren kleinen Spots
wird bei der Firma Stanwell sandgestrahlt. Manchmal bleibt auch
ein Spot auf einer glatten Pfeife stehen, immerhin haben wir
es mit einem Naturprodukt zu tun."
Am Holm werden neben "hand-made by p.klein" noch
die Jahreskennung (momentan eine 3 für 2003) und das grading
eingestempelt. Die Qualitätsstufen beginnen bei "G"
und enden bei "AA". Die Preise liegen hier zwischen
65 und 333 Euro. Eine absolute Top-Pfeife bekommt als Erkennungszeichen
noch einen Orka (Schwertwal).
Die Einzelstücke kann man bei Peter Heinrichs in Köln,
Stefan Meier in Freiburg und Heinrichs in Moers erwerben.
"Ein paar Kunden aus dem hiesige Raum kaufen auch privat
bei mir. Einen geringen Teil verkaufe ich in die USA."
"Unabhängig von der Qualitätsstufe empfehle
ich einem Anfänger eine gerade Pfeife mit mittlerem Füllvolumen.
Ich würde empfehlen, in einem gut sortierten Fachgeschäft
wie etwa bei Peter Heinrichs in Köln einzukaufen. Neben
guter Beratung bekommt man hier alles was man zum Pfeiferauchen
braucht. Die Kunst beim Pfeiferauchen ist, länger als 5
oder 10 Füllungen durchzuhalten. Es wird so sein, daß
die ersten Versuche nicht immer dem entsprechen, was man sich
erhofft hat. Wenn man dann durchhält und sich mit der Pfeife
und dem Tabak auseinandersetzt kommt der Genuß von ganz
alleine. Ich denke, die Pfeife ist wieder im Kommen. Vor allen
Dingen merken die Leute, das nach einem stressigen Tag die Pfeife
am Abend so richtige Wunder der Entspannung bewirken kann."
Weitere Informationen und Fotos findet man auf seiner
homepage:
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