Peter Matzhold "Pfeiferauchen ist Genuß"

Willi Albrecht

Der 1952 geborene Peter Matzhold studierte Architektur in Graz und begann in dieser Zeit mit der Herstellung von Pfeifen für seinen eigenen Bedarf. Nach einer längeren Zeit des Lernens wurden die Pfeifenraucher in Österreich und Deutschland auf ihn aufmerksam und er beschloß, sein Hobby zum Beruf zu machen.

Einen Lehrmeister oder ein Vorbild gab es nicht, Matzhold erarbeitete sich Schritt für Schritt die nötige Technik selbst. Aus ausgesuchtem italienischem Holz entstehen an der Schleifscheibe 150 bis 200 Pfeifen pro Jahr, die in Österreich, USA, Japan, Taiwan, Luxemburg, Italien und Deutschland (bei Diehl, München) verkauft werden.

 

 

Peter Matzold: "Nachdem ich beschlossen hatte, aus meinem Hobby einen Beruf zu machen, suchte ich eine Marktlücke und fand, das sich mein Verständnis vom Design einer Pfeife von denen der Standardpfeifenmachern unterschied. Ich eperimentierte viel mit der Maserung, verschiedenen Wachsen etc. und sehe die Hauptsache meiner Arbeit darin, eine Pfeife zu schaffen, deren grain die ausgewogene Form unterstreicht.

Die Maserung spielt eine große Rolle für die Erscheinung. Wenn die Linien oben am Kopf beginnen, wirkt die Form ruhiger. Laufen sie umgekehrt von unten nach oben ergibt sich eine dynamischere Wirkung."

"Ich statte meine Pfeifen gerne mit einem Halbsattelmundstück aus. Die Linie wird dadurch weicher als bei einem normalen Sattelmundstück."

Die Mundstücke schneidet er aus Ebonit, da es für ihn immer noch im Gegensatz zum Acryl den besseren Bißkomfort bietet. Für die Oberflächenbehandlung finden verschiedene Beizen von hellbraun bis orange und abschließend Carnaubawachs Verwendung. Manche seiner Pfeifenmodelle bekommen einen Zierring aus Horn oder diversen Hölzern. Eine Einrauchpaste gibt es bei Peter Matzhold nicht, er hält sie schlicht für überflüssig. Auch Kitt wird man keinen finden, auftretende Spots bleiben stehen.

Rustizierte oder sandgestrahlte Modelle sucht man vergeblich. Wenn ein Kantel nicht den Anforderungen entspricht und z.B. einen Spot in der Rauchkammer hat, wandert das Stück in den Müll. Der Ausschuß kann sich so schnell auf bis zu 40 % belaufen.

Wie sieht es denn mit Filterpfeifen aus? PM: "Ich mache für Österreich und Deutschland Filterpfeifen, sonst werden sie nirgendwo gefragt. Der 9mm-Filter stellt eine Beeinträchtigung des Geschmacks dar. Wenn es um Gesundheit geht, sollte man halt weniger rauchen."

Auf der Holmunterseite werden die Pfeifen mit "Matzhold", dem Logo, "Austria", der Jahreszahl und dem grade gestempelt. Gegradet wird aufsteigend von "A" bis "G". Die höchste Qualitätsstufe allerdings wird mit "CU", den Anfangsbuchstaben seiner beiden Kinder Caspar und Una, gestempelt. Die Preise bewegen sich zwischen 300 und 1500 Euro, einzelne Stücke auch darüber.

Auf was sollte ein Einsteiger achten? PM: "Nicht zu fest stopfen, langsam und kühl rauchen. Am Anfang dabei an einem Getränk nippen um den ungewohnten Geschmack auf der Zunge zu lindern. Und natürlich auf die Sauberkeit der Pfeife (Bohrung, Mundstück)."

Und welches Modell raucht Peter Matzhold selbst am liebsten? PM: "Eine leicht gebogene mittelgroße ohne Filter, gefüllt mit Dunhill 965."

 

Weitere Informationen findet man auf seiner Homepage:

 



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