Tom Richard Mehret
Willi Albrecht
Auf der 2. Europäischen Pfeifen- und Tabakschau 2004 in
Cuxhaven konnte ich Tom Richard Mehret aus dem schleswig-holsteinischen
Tönning kennenlernen und seine ausgestellten Pfeifen in aller Ruhe betrachten.
In kürzester Lehrzeit hat es hier meines Erachtens jemand geschafft, beachtenswerte
Pfeifen zu gestalten.
TRM: "Ich befasse mich seit Januar 2003 mit dem
Pfeifenmachen. Rainer Barbi, Cornelius Mänz, Karlheinz Joura und
Peter Klein haben mir mit ihren Tips über die Anfangsschwierigkeiten
hinweggeholfen. Mein
"Entdecker" war allerdings Jörg Lehmann. Er hat mir durch
seine Anregungen den richtigen Weg gezeigt. Ohne ihn wäre ich heute
nicht an dieser Stelle."
WA: "Wieviele Pfeifen fertigst du ca. pro Jahr?"
TRM: "Momentan sind es ca. 70-80 Stück. Ich widme mittlerweile
ungefähr 80% meiner Zeit dem Pfeifenmachen und nur noch 20% meinem Hauptberuf."
WA: "Wo kann man deine Pfeifen erwerben?"
TRM: "Ich arbeite mit der Tabackecke in Upstadt-Weiher,
Pfeifenantiquariat.de, Smokingpipes.com, und Scandpipes.com zusammen.
Ab Mitte/Ende September wird man meine Pfeifen dort finden können."
WA "Erzähle uns doch bitte etwas über die Herstellung
deiner Pfeifen."
TRM: "Ich arbeite mit Schleifscheibe, Bandschleifer und Bimser.
Der Rest wird von Hand erledigt. Das Holz für meine Pfeifen beziehe
ich über Peter Klein aus Kalabrien und Korsika, die Mundstücke
bestehen überwiegend
aus Ebonit. Zur Oberflächenbehandlung
setze ich außer Beizen und Wachsen noch ein spezielles Öl
ein. Ich arbeite gerne mit Zierhölzern wie etwa Buchsbaum, Rosenholz,
Bambus, Ebenholz und Palisander. Allerings kommt auch Horn zum Einsatz.Für
den Brennraum verwende ich eine ähnliche Einrauchpaste wie Rainer
Barbi.Wasserglas, med. Holzkohle und Carbon sind geschmacksneutral und
schützen das Holz.
Wenn sich beim Bearbeiten einer Pfeife Fehler im Holz zeigen, wird das
Stück rustiziert. Ab September werde ich aber auch sandstrahlen.
Kleinere Spots lasse ich unbehandelt."
  WA: "In welche Qualitätsstufen teilst du deine
Pfeifen ein?"
TRM: "a,b,c,d. Wobei "a" eine glatte, fehlerfreie Straight Grain darstellt.
Zusätzlich zum grading bekommt die Pfeife noch den Stempel "tom richard-trp-pipes."
WA: "In welcher Preislage liegen deine
Pfeifen?"
TRM: "Von ca. 140 € für eine Rustizierte - bis momentan ca.
280 €,
besondere Modelle auch darüber."
WA: "Hast du einen Tip bezüglich Pfeifenwahl für
den Einsteiger?"
TRM:
"Eine Pfeife mit viel Holz, nicht zu dünn oder zu klein, Halfbent
oder Billiard, ansonsten was gefällt, evtl. mit
9mm -Filter. Später
kann man immer noch auf oFi umstellen. Meine Pfeifen
rauche ich von anfang an mit einer vollen Tabakfüllung
ein. Das Pfeiferauchen
ist keine Kunst, es muss einem nur richtig gezeigt werden."
  WA: "Wie siehst du die Entwicklung des Pfeiferauchens?"
TRM: "Das Pfeiferauchen wird sich sicherlich weiterentwickeln,
da immer mehr junge Menschen zur Pfeife greifen.
Orientierung kann sich der junge Pfeifenraucher auf solchen Seiten wie pfeife-tabak.de
abrufen."
WA: "Wie sind deine Eindrücke von der Pfeifen-Show
in Cuxhaven?"
TRM: "Für mich war es ja die erste Vorstellung in der Öffentlichkeit
(außer im internet), ich war einfach begeistert.
Der persönliche Kontakt zu den Pfeifenmachern
und Händlern aus
Deutschland und dem näheren
Ausland war für mich sehr schön
und hilfreich. Sich mit Leuten wie Max und Oliver
Brandt und Reiner Thilo Bindschädel über die
gemeinsame Arbeit auszutauschen ist einfach toll.
Dann der Zufall, daß Nanna
Ivarsson ihren Tisch gleich nebem dem meinen
hatte. Nanna war mir als Neuling gegenüber
sehr aufgeschlossen und ihre wertvollen Tips
werde ich nicht vergessen. Die Pfeifenshow war
für mich
ein ganz tolles Ereignis."
 
Wer weitere Informationen über Tom Richard Mehret sucht,
sollte sich seine homepage tom-richard-pfeifen ansehen,
dort findet man immer aktuelle Modelle und Neuigkeiten. Auch auf den Seiten
von Jörg
Lehmann gibt es Interessantes
über Tom zu lesen.

 
 
 
 
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