Motzek Strang Curley Pur ungeschnitten

Willi Albrecht

Eine der ursprünglichsten Formen der Tabakkonfektionierung ist der Strangtabak. Das Verfahren zur Herstellung ist der Flachsspinnerei ähnlich und schon 1657 wurde eine Tabakspinner-Innung in Hanau erwähnt.

In dem seilähnlichen Strang vollzieht sich während der Lagerung eine Nachfermentation wobei sich die verschiedenen Grundtabake wie etwa Virginia und Perique zu einer Einheit verbinden. Zum Rauchen schneidet man einzelne dünne Scheibchen (Curlies) ab und legt oder dreht sie leicht in die Pfeife.

In Deutschland findet man den Strangtabak kaum noch, doch die Firma Herbert Motzek in Kiel hat seit 1978 die Linzenz zur Tabakherstellung und bietet in der breiten Palette der naturbelassenen Tabake unter anderem auch einen solchen an.

Geliefert wird er in einem Ziplock-Beutel. Zwei Tabakstangen mit einem dunklen Deckblatt um den Virginia und Perique im "Corona-Format" verheißen natürlichen Tabakgeschmack ohne künstliche Zusätze.

Beim Schneiden stelle ich fest, daß der schwarze Perique-Kern nicht durchgehend gleich stark ist, was aber für diese Konfektionierungsart normal sein dürfte. Um ein gleichmäßiges Mischungsverhältnis zu erzielen, schneidet man am besten etwas von beiden Enden oder verschiedenen Stangen. In der Pfeife sollte man ihm etwas Platz lassen und ihn nur ganz leicht einbringen, weil er sich beim Rauchen noch ausdehnt.

Ein schöner, sahnig-weicher Virginia-Geschmack eröffnet sich nach dem Anzünden, wobei man aber eine gute Portion Stärke nicht vermissen muß. Selbst an der stürmischen Nordsee hatte der Tabak noch genug body um einen anhaltenden Genuß zu spenden.

Man kann nur hoffen, daß diese Tabakspezialität nicht dem bevorstehenden, neuen EU-Gesetz zum Opfer fällt und noch lange erhältlich sein wird. Erwähnen möchte ich noch, daß Motzek den Strang auch als fertig geschnittene Curlies im Angebot hat.

Motzek Strang Curley Pur ungeschnitten
100g 13 Euro, erhältlich nur bei H. Motzek, Pfeifenmacher-Cigarren-Motzek@t-online.de