Dunhill Royal Yacht

Willi Albrecht

Royal Yacht – dieser Name ließ früher, als die Dunhill-Tabake noch aus England kamen, so manchen Pfeifenraucher voll Angst und Schrecken, kräftige Bissspuren in seinem Mundstück hinterlassen. Anderen wiederum lief das Wasser im Munde zusammen bis die Pipe versotterte. Ein Lieben-oder-hassen-Tabak, der durch seine Aromatisierung und seinen Nikotingehalt die Pfeifenwelt in zwei Lager spaltete.

Vor einigen Wochen kam ich durch einen guten Freund an eine mehr als lange gelagerte Dose des Royal Yacht und ich war überrascht, wie gut und ausgewogen sich Alfreds Rauchkraut entwickelt hatte. So eine historische 50 g – Dose hält aber leider nicht ewig und ich beschloss, mir den aktuellen, in Dänemark hergestellten RY zu besorgen und zu testen.

 

 

Dunhill-Fans sind zum größten Teil enttäuscht von den dänischen Tabaken, hat man es doch nicht geschafft, 965, Nightcap und Early Morning Pipe etc. in gewohnter Qualität und bekanntem Geschmack zu produzieren. Das ist auch beim Royal Yacht der Fall. Und das ist gut so. Der dänischen Produktion fehlt die strenge Aromatisierung fast gänzlich, ganz weit im Hintergrund kann man sie gerade noch erahnen. Jetzt hat man es mit einer ordentlichen Virginiamischung zu tun, die man als Anhänger dieser Richtung probiert haben sollte.

 

Kräftiger Virginiageschmack mit einer gut ausgeprägten Süße und einem gleichmäßigen Abbrand zeichnen die Mixture aus. Der Nikotingehalt scheint mir immer noch ordentlich hoch zu sein und es empfiehlt sich, mit einer kleinen Pfeife nach dem Essen den Test zu beginnen. Hastiges Rauchen verzeiht der RY nicht, er wird dann bitter und scharf. Zurückgelehnt im Sessel langsam genossen offenbart er sein gesamtes Potential und kann gut mit einem kräftigen Malt mithalten.