Condor Ready Rubbed
Joachim Acker
Die beste aller Ehefrauen war
vor einiger Zeit in England und brachte mir einige Päckchen
vom Condor RR mit. Und nun sitze ich an meinem Schreibtisch,
habe eines der grünen Päckchen geöffnet und atme
den typischen Condorgeruch ein. Ein Geruch der seinesgleichen
sucht: frisch und undefinierbar fruchtig, manche mögen es
durchaus als etwas seifig empfinden, einfach ein unbeschreibliches
Aroma, der Condor-Geruch eben.
Dunkel und etwas feucht gleitet der schon aufgerubbelte Virginia-Tabak
durch meine Finger, wird noch ein bisschen gelockert und dann
sorgfältig in eine Pfeife mit einem etwas kleineren Füllvolumen
eingebracht. Ein Streichholz wird entzündet, der Tabak beginnt
zu glimmen und schon nach wenigen Zügen ist die Stube erfüllt
von einem Duft der einfach himmlisch ist.
Ich lehne mich im Sessel zurück, schaue durchs Fenster
in einen trüben, feuchtkalten Frühherbstmorgen, Morgennebel
liegt über dem Tal, die Strasse ist noch nass vom nächtlichen
Regen. Fahlorange die verblühenden Blüten des Rosenbusches
im Vorgarten.
Rauchend und den Tabak genießend gebe ich mich meinen Erinnerungen
hin.
Ich denke an damals, viele Jahre
ist es schon her, als ich mir in einem winzigkleinen mit lauter
Krimskrams vollgestopften Geschäftchen in Benllech / Gwyneth-Nordwales
zum allerersten Male den Condor kaufte. Wie ich ihn dann einige
Zeit später, an meinem Lieblingssitzplatz an den Klippen
von Helaeth angekommen, in meine Pfeife stopfte. Es blies ein
strammer Wind und die Zahl der Streichhölzer die ich brauchte
um meine Pfeife zu entzünden, wuchs ins unzählbare.
Irgenwann und irgendwie habe ich es aber dann doch geschafft
und der Tabak glimmte vor sich hin. Die Rauchwolken wurden sofort
vom Winde, der in meinen Haaren und an meiner Kleidung zerrte,
in alle Himmelsrichtungen verweht. Eigentlich nicht die idealen
Bedingungen um eine Pfeife zu rauchen, dachte ich mir damals
und hielt schützend meine Hand über den Pfeifenkopf
damit die Glut nicht noch mehr angefacht wurde.
So saß ich nun da und schaute hinaus auf die grünlich
graue See, träge und friedlich schwabbten kümmerliche
Wellchen gegen die Felsen der Steilküste, grünbraune
Tangfäden schlängelten wie Riesenschlangen durchs Wasser,
Möwen segelten in kühnem Flug durch die klare Luft,
stürzten sich plötzlich beutefangend ins Wasser. In
der Ferne erkannte ich Schiffe die von irgendwoher kamen und
ins Irgendwohin fuhren. Ein friedliches, stilles Bild bot das
Meer.
Mein Blick fiel hinüber zu den Klippen an denen am 26. Oktober
1856 die >Royal Charter< in einem fürchterlichen Hurrikan,
der allerschlimmste seit Menschengedenken, sagten damals die
Bewohner der Insel, strandete und hunderten von Menschen zum
bitteren Verhängnis wurde. Auf einer Felsklippe unweit der
Unglücksstelle zeugt ein kleines Denkmal von diesen schrecklichen
Ereignis. Manche der unglücklichen Opfer liegen auf den
umliegenden Friedhöfen begraben.
Dunkle Wolken schieben sich Regen verkündend vor die Sonne.
Dunkel, beinahe schwarz ist nun die See, kleine Wellen tanzen
heran, der Wind nimmt an Stärke zu, die ersten Regentropfen
fallen.
Meine Pfeife ist leergeraucht, die ausgeschüttelte Asche
nimmt der Wind mit sich fort. Fröstelnd hülle ich mich
in meinen Regenumhang.
Den Condor RR gibt es auch als
Flake, ebenfalls in 25 und 50 gr. Pouches. Leider ist er in Deutschland
nicht erhältlich.
Anzumerken sei aber noch dass dieser Tabak durch sein ausgesprochen
kräftiges Aroma ein sehr lange anhaltendes Crossover in
der Pfeife erzeugt.
Condor Ready Rubbed, hergestellt in UK von Gallaher Ldt. Preis
für 50 gr. 7.02 Pfund
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