J. F. Germain & Son, Special Latakia Flake

Willi Albrecht

Ein seltener Vertreter der Latakia-Flakes liegt mir mit dem Germain´s Special Latakia Flake vor. Die einzigen Informationen waren im www zu finden. Auf der hp eines amerikanischen Händlers kann man folgendes lesen: "Selected Virginia and Maryland type tobaccos carefully blended with Golden Cavendish and a selection of oriental tobaccos from Greece and Turkey and a top grade Latakia. Specially processed to produce al mellow smoke with rich flavour."

 

Voller Spannung hebele ich die Dose auf und erblicke zu meiner Verwunderung einen sehr ungleichmäßig gepressten, lockeren Flake. Die einzelne Scheibe besteht ungefähr je zur Hälfte aus deutlich abgegrenzten Latakia- und Virginiateilen. Da man für eine mittlere Pfeifenfüllung ungefähr eine Scheibe brauchen wird und sich beim Eindrehen die Fasern noch vermischen werden, empfinde ich das als nicht unbedingt negativ.

Der Geruch wird bestimmt vom Dunklen, Teerigen des Latakias und erinnert in seiner Art an den Discovery von DTM und den Bengal Slices. Auch der Broken Flake von Peter Heinrichs (Nr. 15) geht in diese Richtung. All diese Latakiamischungen haben etwas gemeinsam: durch die Flakepressung wird ein seidiger, weicher Geschmack erreicht, der auch dem Latakia-Neuling nicht unangenehm sein dürfte.

Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art stellt für mich die Kombination dieser Tabakrichtung mit einem Glas Laphroaig, dem kräftigen Single Malt von der Insel Islay, dar. Schon beim Geruch der beiden "Komponenten" erkennt man, das sie zusammengehören und sich ergänzen werden.

Wie schon beim Medium Flake von Germain beschrieben, lassen sich auch beim Special Latakia Flake kaum einzelne Scheiben entnehmen. Mit einem Messer gelingt es dann mehr oder weniger und endlich kann ich mir die Dunhill mit dem unbekannten Flake füllen.

Nach zwei Streichhölzern glimmt der recht feuchte Tabak und zarterherber Latakiageschmack mit einer leichten Süße trifft auf meine Zunge. Nichts Kratziges oder Bitteres schmälert den Genuß, der Germain ist ein Zungenschmeichler wie er im Buche steht. Die lockere Pressung kommt nun dem Abbrand zu gute, ich brauche mich kaum auf die Pfeife zu konzentrieren. Der Geschmack bleibt erwartungsgemäß bis zum Ende der Füllung erhalten ohne allerdings große Überraschungen zu bieten. Es gibt sicherlich vielschichtigere Latakiamischungen auf dem Markt, aber hier rauche ich einen ehrlichen und für mich optimal zusammengestellten Flake, der mich überlegen lässt, noch ein paar Pfeifen für ihn zu reservieren. Die Dunhill wird jedenfalls so schnell keinen anderen Tabak mehr erleben.