Ilsteds Own / Dark Fired Plug

Willi Albrecht


Auf der Intertabak 2007 wurde er vorgestellt und nun glimmt er in meiner Pfeife: einer der beiden neuen Plugs die unter dem Markennamen Ilsteds Own von Kohlhase & Kopp vertrieben werden.

Als ich von Achim Frank erfuhr, das er die neuen Plugs in seinem Rheinbacher Pfeifenstudio vorrätig habe, machte ich mich voller Neugier gleich auf den Weg, um mir das gepresste Kraut zu besorgen. Obwohl ich längst meine allday-Tabake gefunden habe, bin ich immer wieder gespannt, wenn etwas Neues, Verheissungsvolles auf den von Vanille- und Fruchtcocktails überschwemmten deutschen Markt kommt.

Die Beschreibung auf dem gut verschweißten pouch lässt erahnen, das wir es mit einem Schwergewicht zu tun haben: „This full bodied Plug is blended from Dark Fired tobaccos from Kentucky, Malawi and India. The Mixture is pressed, heated and then stored for 14 days before being cut. English style taste.”

Nach langer Zeit krame ich mein Bruyere-Schneidbrett und mein schärftes Taschenmesser hervor und schneide mir ein paar dünne Scheiben von diesem langen, dunklen Riegel herunter. Der Geruch des Kentucky steigt mir schwer in die Nase und der regnerische, stürmische Abend liefert die passende Stimmung für die erste Pfeife.

Ich lasse die groben Stücke in die P. Klein rieseln, drücke leicht an und los geht’s. Schon nach den ersten Zügen merkt man, das dies kein Tabak für den nüchternen Magen oder einen Pfeifenneuling ist. Dichter, schwer-süßlicher Rauch mit einem herben, kräftigen Nebenton bestimmt den Geschmack. Eine Füllung dieses vollen, rauchigen Plugs wird auch bei der steifesten Brise an der herbstlichen See genügend body bieten.

Langsam geraucht offenbart der Dark Fired Plug ein durchgehend angenehmes Rauchvergnügen. Kein Kratzen, kein Beissen stört den Genuss. Allerdings muß man den ordentlich vorhandenen Kentucky schon mögen. Ab der Mitte der Füllung kommt eine ganz leichte fruchtige Komponente zum Vorschein, die bis zum Ende erhalten bleibt. Doch alles in allem schmeckt er wie er aussieht: dunkel, schwer und kräftig.

Der Abbrand ist gleichmäßig, langsam und problemlos, die Füllung lässt sich trocken bis zum Boden durchrauchen.

Der Ilsted Plug erinnert mich sehr stark an Peterson´s Irish Flake, der ebenfalls von K&K vertrieben wird. Dessen Scheiben haben exakt die gleiche Farbe und der Geruch erscheint mir identisch. Für einen direkten Vergleich fehlt mir allerdings der Mut, eine Pfeife mit dem nikotinreichen Dark Fired Kentucky am Abend reicht mir :-)

Ich kann den Plug jedem erfahrenen Raucher gerade für die kalte Jahreszeit empfehlen, ein kräftiger Malt im Glas kann den Genuß nur verstärken.