Imperial Capstan Navy Cut Full

Willi Albrecht

Am Wochenende konnte ich von Peter Klein eine neue Pfeife in Empfang nehmen und nun sitze ich am Schreibtisch, betrachte die Schönheit der Maserung und die Perfektion der Verarbeitung und beschließe nach langem Hin und Her, sie mit dem Capstan Full bekannt zu machen.

Eigentlich wollte ich die PK-11 (ich numeriere sie mittlerweile) ja noch eine Zeit ungeraucht in der Vitrine bewundern, aber dafür fehlt mir scheints die sittliche Reife und außerdem bin ich Einzelkind.

Als zusätzliches Argument fällt mir im letzten Moment noch ein, das sich wohl ein neuer Tabak am besten in einer neuen, jungfräulichen Pfeife beurteilen lässt und das mir für die Wissenschaft kein Opfer zu groß ist.

 

Der Capstan Medium gehört seit längerer Zeit zu den Tabaken, auf die ich immer wieder gerne zurückgreife. Den großen starken Bruder gibt es wie so viele gute Tabake nicht in Deutschland zu kaufen. In Dänemark allerdings ist der Flake für 55 Kronen / 50g zu bekommen.

Die schön geschnittenen Flake-Scheiben kann man ohne Probleme mittels der Knick-Falt-Methode in die Pfeife bringen. Wie immer kommt zum Schluß etwas Gebrösel vom Boden der Dose dazu und es kann losgehen.

Der Flake brennt willig an und zeigt mir gleich, daß er eine gute Portion kräftiger als der Medium ist, etwa in gleichem Maße, wie dieser im Verhältnis zum Mild Flake aus gleichem Hause.

Der sich entfaltende Geschmack wird von den verwendeten Virginias bestimmt. Es könnte aber auch etwas Burley und eine Winzigkeit Perique mit im Spiel sein. Auf jeden Fall rauche ich hier einen sauberen, reinen Flake, der in die weiträumige Richtung zwischen Cut Blended Plug von Fribourg & Treyer und Orlik Golden Sliced passt. Eine angenehme Süße bleibt bis zum Schluß spürbar und untermalt wirkungsvoll den kräftigen Geschmack.

Die neue Pfeife wird auch dankbar über dieses erste Rauchopfer sein, denn erwartungsgemäß lässt sich der Capstan Full trocken und sauber bis zum Ende durchrauchen. Das wird nicht meine letzte Dose gewesen sein.