W.Ø. Larsen, Selected Blend No. 50 Light Sweet

Willi Albrecht

Durch den Reserve Crue Nr. 4 von Peter Heinrichs fand ich Gefallen an leicht aromatisiertem Tabak in der Karamell-Richtung und beschloß daraufhin, mir den Larsen No. 50 Light Sweet zu besorgen. Im Gegensatz zu PH´s Flake riecht man hier schon beim Öffnen der Dose einen guten Anteil Cavendish, ein Geruch, den ich eigentlich nicht mag. Auch Burley, der nicht zu kanpp enthalten ist, zählt nicht gerade zu meinen Lieblingstabaken. Alles in allem lässt mich also der erste Eindruck nicht gerade in Jubelschreie ausbrechen, ich gehe eher äußerst mißtrauisch an die erste Füllung heran.

Die Mixture hat ein recht einheitlich braunes Erscheinungsbild und besteht aus unterschiedlichen Schnittarten, darunter auch ein Anteil von Broken Flakes. Die Feuchtigkeit ist genau richtig, hier muß man nicht lange herumexperimentieren.

Eine verschämt in der hinteren Reihe der Vitrine stehende Bjarne scheint mir vom Füllvolumen gerade recht für den Larsen. Ich fülle die Pfeife locker randvoll, drücke etwas an und lege noch etwas Tabak nach, den ich nun fest andrücke. Erwartungsgemäß lässt sich der No. 50 leicht entzünden, gleichmässig glimmt er und der angenehme Duft von Honig und Karamell umhüllt mich in einer mächtigen Rauchwolke. Der befürchtete Cavendish-Schock bleibt aus, die Mischung ist ausgewogen und alle Bestandteile wie Virginia, Burley und Toasted Cavendish haben ihre Berechtigung und ergeben ein angenehmes Gesamtbild. Das "light sweet" in seinem Namen verdient er zurecht. Eine leichte Süße ist immer im Hintergrund und harmonisiert ideal mit den nussigen Anteilen des Burleys.

Die doch recht große Bjarne lässt sich trocken bis zum Ende durchrauchen. Nichts sottert oder verklumpt und der Geschmack bleibt bis zum Schluß erhalten.

Der Larsen No. 50 ist das Paradebeispiel für einen leicht aromatisierten Tabak, bei dem die verwendeten Grundtabake noch von ordentlicher Qualität sind und nicht nur als "Saucenträger" dienen. Die Stärke liegt meiner Meinung nach im mittleren Bereich und eignet sich somit auch für die erste Pfeife am Morgen. Ein unkomplizierter, vom Duft her umweltfreundlicher und vor allem ein leicht zu bekommender Tabak, dem man auch einem Einsteiger empfehlen kann, bevor er sich mit nass rauchenden, überaromatisierten Mixtures die Pfeife verdirbt. Durch die gutmütige Abbrandeigenschaft und die geringe Aufmerksamkeit, die er verlangt, eignet er sich ebenfalls hervorragend als Bürotabak.