Pfeifen Schilde, No. 32 Spun Flake

Willi Albrecht

Peter Wünnenberg endeckte diesen neuen Haustabak bei Pfeifen Schilde in Essen und sandte mir eine Probe zu, dafür vielen Dank an dich, Peter. Nach zwei, drei Füllungen war klar, dieser Tabak wird sich ab sofort öfter in meiner Pfeife befinden. Der Text auf der Dose liest sich schon mal sehr gut: "Unsere neue Virginia-Spezialität. Ein würzig-milder Tabak, der zunächst gerollt wird. Anschließend wird er in quadratische Stangen gepresst. Im Rauch kühl mit typischer Virginia-Süße."

Der Spun-Flake ähnelt in Aussehen und Geruch stark dem Larsen 32 und auch der Name dürfte nicht rein zufällig gewählt worden sein. Aus der Dose dringt mir ein ansprechendes Karamell-Aroma entgegen, ein Duft, den ich als Tabakflavour sehr gerne mag. Die Scheiben sind locker gepackt und können einzeln entnommen werden. An der Struktur kann man leicht erkennen, das der Spun Flake eine aufwendige Verarbeitung genossen hat. Die Blätter wurden zu einem Strang gedreht und dieser dann nachträglich in eine viereckige Form gepresst, ein herrlicher Anblick.

Ich rolle mir eine der Scheiben zusammen, stelle sie in die Pfeife und zerbrösele noch ein paar kleinere Stückchen, die ich des einfacheren Anzündens wegen noch locker in die Peter Klein fülle. Wie bei vielen Flakes ist auch hier lockeres Stopfen von Vorteil, der Tabak dehnt sich während des Rauchens aus und braucht dann mehr Platz.

Der Duft des ungerauchten Tabaks hat nicht zu viel versprochen. Ein leichtes Karamellaroma mit kräftigem Virginia im Hintergrund, der Geschmack erinnert mich etwas an den Reserve Crue 4 von Peter Heinrichs. Allerdings scheint mir der Spun Flake eine Spur kräftiger zu sein, was mir persönlich besser gefällt.

Der weiche, leicht süße Geschmack bleibt bis zum Ende der Füllung erhalten, nichts wird bitter oder langweilig. Trockene Asche ist alles was vom No. 32 in der Pfeife zurückbleibt. Außer dem Aroma natürlich. Man sollte dem Tabak schon eine eigene Pfeife widmen, damit er sich voll entfalten kann und seinerseits kein crossover an andere Tabake abgeben kann.

Hier hat man eines der besten Beispiele dafür, das es auch im Land der Filterpfeifen möglich ist, einen Tabak auf den Markt zu bringen, der nicht alleine vom künstlich hinzugefügten Flavour lebt, sondern durch die Qualität der verwendeten Grundtabake und die gekonnte Aromatisierung einen Genuß für beide Seiten bietet: für den Filterbenutzer kommt genug Geschmack an und der Ohne-Filter-Raucher braucht sich nicht vor Sottern oder Zungenbiß zu fürchten.

Der Spun Flake 32 wird von Kohlhaase & Kopp vertrieben und kostet in der 100g-Dose 16 €.

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